Schamanische Disziplin-was ist damit gemeint ?
Schamanismus ist ein Begriff, der mehr und mehr an Popularität gewinnt und
doch den Schleier des Geheimnisvollen trägt.
Es gibt zwar Eigenschaften, welche dem Schamanismus eigen sind und verständlicher werden lassen,
doch entzieht er sich als Ganzes einer Festlegung.
Disziplin und Regeln
Die Ausbildung beginnt mit der Verbindung, ob bewusst oder unbewusst, obwohl unbewusst uns eher,
gleich einem ruder losen Boot durch die bewegte See treiben lässt.
Ein Begriff, wie "schamanische Disziplin" scheint da nicht ganz zu passen,
sprechen wir doch von etwas natürlich gegebenen.
Grundsätzlich sind wir, wie in diesem Blog vielfach zu lesen, frei von Dogmen, Geboten und Verboten.
Wir, jeder für sich, sind das Zentrum unseres Universums und treffen unsere eigenen Entscheidungen.
Was die schamanische Arbeit betrifft, meist in Zusammenarbeit mit unseren Helfern.
Dennoch gibt es einige freiwillige Regeln, welche uns den Umgang
mit den Erfahrungen und der Ausübung vereinfachen.
>Schalter
Das setzen von „Schaltern“ erleichtert uns auf Dauer den Zugang.
Mit Schaltern meine ich Handlungen, die wir vor jeder Art von schamanischer Arbeit, wiederholen.
Wenn wir z.B. vor jeder schamanischen Reise rasseln, ein Raucherstäbchen entzünden oder ähnliches tun,
wird unser gesamtes Wesen sich schneller und einfacher auf den darauf folgenden Prozess einstellen können.
Der förderliche Zustand der Trance, wird sich schneller und im Laufe der Zeit auch intensiver einstellen.
Dies ist ein Beispiel für die schamanische Disziplin der wiederholten Abläufe, deren Wirkung verwischt,
wenn wir diese Abläufe aufs Geratewohl bei „nicht-schamanischen“ Handlungen verwenden.
Klarheit
Ein weiterer Punkt ist die Klarheit.
Viele Kulturen kennen die Reinigung und/ oder Abstinenz vor speziellen schamanischen Handlungen.
Sei es das Fasten oder Reinigen vor dem „in Kontakt treten“.
In einigen Kulturen wird der Kontakt mit den Geistern mit Hilfe von Drogen gesucht und
nicht selten übernimmt die Droge selbst einen Teil der Reinigung durch Auslösen des Brechreizes.
Da ist es die Droge, welche die Pforten zu den Geistern öffnet.
Andere proklamieren den Verzicht auf Drogen, mindestens 24 Stunden vor dem schamanisieren.
Dieser bezieht sich aber auf die Bewusstseinsveränderung mittels anderer Techniken,
wie Atmung, Tanz, Monotone Rhythmen etc..
Wie immer, ist in derlei Sachen jeder dazu aufgefordert, seine eigenen Erfahrungswerte zu sammeln.
Am Ende aber, wird unsere Erfahrung zu einer Disziplin und das nicht, weil wir Gesetze schaffen möchten,
sondern weil wir die Erfahrung gemacht haben.
Wir können unserem Klienten einfach besser helfen, wenn wir dieses oder jenes beachten.
Bedenken sollten wir aber, dass wir in einer Welt des Wandels leben.
Deshalb ist es gut, solcherlei nie zu Stein werden zu lassen.
Ethik
Ein weiterer wichtiger Punkt zum Thema Disziplin bei der schamanischen Arbeit ist die Ethik.
Mit der Möglichkeit wächst auch die Gefahr des Missbrauchs.
Zum Glück ist dieser durch unsere Helfer, in Ermangelung eines besseren, sage ich mal, „liebevoll beaufsichtigt“.
Zudem entstehen, in Zusammenarbeit mit unseren Verbündeten Regeln, die,
wenn wir sie beachten, auch unsere Disziplin erfordern.
An dieser Stelle nochmals die Erinnerung, dass die Aussagen der Geister immer als Vorschlag zu werten sind.
Dementsprechend bleibt natürlich Spielraum für Kompromisse.
Die schamanische Disziplin meint kein Regelwerk oder ein "zur Ordnung rufen",
sie ist vielmehr ein nützliches Werkzeug, von uns für uns.
1 Comment
ich bin froh, dass der Schamanismus aus der Ecke des „Unheimlichen“ r