Schwierigkeiten mit der schamanischen Reise
Was kann mir helfen schamanisch zu reisen?
Manchmal kommt es vor, dass ein Teilnehmer Schwierigkeiten mit der schamanischen Reise hat.
Ich kenne einige Tricks mit deren Hilfe sich diese Schwierigkeiten im Laufe des Seminars auflösen.
Diese möchte ich auch an dieser Stelle für jeden zugänglich machen.
Meine Erfahrung sagt mir, dass der Kontakt zu den Geistern oder auch die schamanische Reise,
wenn wir spüren das der Schamanismus unser Weg ist, auch früher oder später zustande kommen wird.
Im Laufe meiner Zeit als Lehrer habe ich viele begleiten dürfen, die, wenn sie dran blieben und weiter machten,
auch einen guten Zugang gefunden haben. Wenn wir nach Australien telefonieren möchten und
keine Verbindung bekommen, heißt das ja nicht zwangsläufig, dass Australien nicht mehr existiert.
Das man es nicht erzwingen kann ist klar, trotzdem bleibt es eine wahre Aussage.
Zuerst sollten wir uns damit trösten, dass es positive Gründe für unsere Schwierigkeiten gibt.
Welche das sind werden wir aber vermutlich erst erkennen, wenn unsere Schwierigkeiten
mit der schamanischen Reise überwunden sind.
Worte haben ihre Grenzen
Wie wir, dank unserer Lebenserfahrung, wissen haben Worte ihre Grenzen und
es kommt deshalb oft zu Missverständnissen.
Wenn wir dem Bericht einer schamanischen Reise lauschen oder lesen erscheint uns das Erlebte als hätte der Verfasser
diese Reise genauso intensiv erlebt, wie wir die alltägliche Wirklichkeit erleben.
Meist ist dies nicht der Fall.
Ich könnte z.B., während ich jemanden ansehe, den Spaziergang durch meinen Garten beschreiben.
Sicher, irgendwie sehe ich beides, meinen Gegenüber und meinen Garten,
doch sehe ich beides auf unterschiedliche Weise.
Wie alles wird auch unsere Wahrnehmung auf der Reise mit der Übung besser, doch ist Vorsicht geboten.
Ich selbst hatte eine Zeit in der es mir sehr wichtig erschien klare Bilder während der Reise zu haben.
Doch musste ich später erkennen, dass ich damit mehr und mehr in meinen Verstand wechselte,
was letztlich zu lasten der Trance, bzw. der Qualität der schamanischen Arbeit ging.
Die wirkliche schamanische Reise zeichnet sich durch Emotionen aus.
Sind wir während der schamanischen Arbeit emotional beteiligt,
haben wir die Gewissheit im schamanischen Bewusstseinszustand zu sein.
Hören statt Sehen?
Wir im "Westen" sind belastet durch den Wahn der "Realität" und unser Fokus liegt auf dem Sehen,
obschon wir besser hören und das Hören, laut Aussage namhafter Wissenschaftler einer
der Schritte zum aufrechten Gang war.
Strecken sich doch viele Tiere in die Höhe oder gehen gar auf die Hinterbeine, wenn sie etwas hören.
Ich kenne viele sehr gute schamanisch Praktizierende die auf ihren Reisen meist nichts sehen und
alles mit einem anderen ihrer Sinne machen. Der eine spürt, die andere hört,
wieder eine andere fühlt die Anwesenheit der Helfer, der Seele usw..
Aber auch unsere Sinne entwickeln sich von Reise zu Reise und es können im Laufe der Zeit neue hinzukommen.
Zu viel Kopf?
Der Zweifel ist auch ein wichtiger Aspekt, was nicht bedeutet, dass wir glauben müssen, denn gerade im Schamanismus
sind Skeptiker willkommen und die schamanische Arbeit braucht die praktische Erfahrung.
Es besteht aber keine Notwendigkeit während der Reise zu zweifeln, sich während der Reise den Kopf
über Phantasie und Einbildung zu zerbrechen.
Ein Germanisches Sprichwort sagt:"nur der Narr grübelt die ganze Nacht,
um am nächsten Morgen zu erkennen, dass es nicht geholfen hat".
Deshalb ist es besser nach dem erlebten darüber nachzugrübeln, da haben wir immer noch genügend Zeit.
Die Art des Zugangs sollte für uns stimmig sein. Ist er es nicht, dann kann ein anderer versucht werden.
Hat die Trommel aber angefangen, sollte wir nicht mehr wechseln und bei dem gewählten bleiben.
Auch mag evtl. die Aussage eines meiner Teilnehmer helfen.
Es sagte mir, dass die Schamanische Reise für ihn anfänglich mit einer Phantasiereise begann,
welche sich dann verselbständigt hat.
Er stellte sich vor wie er in die untere Welt rutschte, stellte sich vor in einem Wald zu landen und
während er den Wald durchquerte begegneten ihm plötzlich Tiere, mit denen er nie gerechnet hätte.
Es kann auch helfen sich von jemand anderem, der reisen kann, mitnehmen zu lassen.
Ihr reist gemeinsam, während der eine erzählt, folgt der andere.
Ob es funktioniert hat und nicht nur eine geführte Phantasiereise war, erkennt man wenn der Begleiter
der Reise z.B Teile der Landschaft sieht, bevor sie beschrieben werden.
Von einer richtigen schamanischen Reise, können wir da natürlich noch nicht sprechen und
das gilt in den meisten Fällen generell für die ersten Reisen.
Es ist aber ein möglicher Weg zur erfolgreichen Reise, weil es bewusste und unbewusste Ängste beruhigt,
zu hohe Erwartungen reguliert und uns als Richtschnur dienen kann.
Eile oder Zielgerichtetheit
Wir sollten uns am Anfang nicht zu viel Zeit für das Erleben nehmen, nicht verharren und versuchen etwas zu erkennen.
Damit verbunden ist sicher auch die Tatsache, dass es den meisten einfacher und
besser gelingt, wenn sie für jemand anderen reisen.
Sie haben ein wichtiges Ziel und sind fokussiert.
Klassischer Weise ist der Schamane sowieso nicht in der Lage für sich oder nahe stehende zu arbeiten,
dafür konsultiert er einen anderen Schamanen.
Wenn Du einen Auftrag hast und die Trommel dröhnt, bleibt nur der Auftrag.
Es ist nicht wichtig, was unterwegs an uns vorbei rauscht. Ob das nun Felsen, Bäume, Nebel oder
einfach "Nichts" ist, spielt keine Rolle.
Einzig die Aufgabe zählt und dass wir finden, was gefunden werden muss, das wir hören, was gehört werden muss.
Für weitere Anregungen sind wir wie immer sehr dankbar und hoffen das unsere Vorschläge hilfreich sind.