Heiko Sippenauer - schamanisches Erleben beim Solawi-Sommercamp
Solawi - Solidarische Landwirtschaft.
Die Idee der Solawi lebt auf und verbreitet sich.
Immer mehr Menschen zieht es zum eigenen Anbau in der Gemeinschaft.
Einen Teil des Bedarfs an frischen Lebensmitteln mit den eigenen Händen schaffen.
Nun hat der Solidarische Landwirtschaft Langendorf e.V. auf seinem Gelände in Langendorf ein Sommerferien Camp für Kinder veranstaltet.
Die Solawi Langendorf wurde am 27.09.2019 gegründet.
Auf einem Gelände von 0,7 Hektar trägt eine Gruppe privater Haushalte als Solidargemeinschaft die Gesamtkosten eines „landwirtschaftlichen Betriebes“.
Im Gegenzug teilen sie sich den Ernteertrag.
Diese nicht-industrielle, markt unabhängige Landwirtschaft bietet viele Vorteile, z.B. der Wegfall des Zwischenhandels, sowie lange Transportwege.
Durch diesen eigenen, überschaubaren Wirtschaftskreislauf erhalten die Mitglieder gesunde, frische Nahrungsmittel aus regionalem Anbau
und pflegen gleichzeitig die Natur- und Kulturlandschaft.
Vor allem wollen sie sich darin engagieren, den Kindern und Jugendlichen das Leben im Einklang mit der Natur näher zu bringen.
In Zusammenarbeit mit verschiedenen Vereinen aus Natur- und Umweltschutz suchen sie die Kooperation zu Schulen und Kindergärten.
Ein Naturspielplatz, ein Heilkräutergarten, Bastelstunden für Nistkästen und Igelhäuser sind dabei nur einige der zahlreichen Ideen.
Anfang 2022 wurde die Idee für ein Kinder-Sommerferiencamp geboren.
Mit Hilfe vieler ehrenamtlicher Helfer konnte das erste Feriencamp im Juli starten.
Es entstand ein kleines Zeltdorf mit Outdoorküche und einem Badebereich.
Für die Kinder wurde ein umfangreiches Programm erstellt, alles mit den Grundgedanken ein Leben ohne Strom und Technik kennen zu lernen.
Es wurde unter anderem ein Lehmofen gebaut, ein Imker war zu Gast, einige Musiker und auch wir als Schamanismus e.V. erhielten
die Einladung dort eine Veranstaltung durchzuführen.
Ich entschied mich mit den Kinder gemeinsam eine Baumzeremonie durchzuführen.
Zuerst trafen wir uns im Tipi des Dorfes um den Kindern zu erklären,
was es mit dem Schamanismus überhaupt auf sich hat ist.
Welche Bedeutung die Bäume und die Baumhüter für das Leben auf unserer Erde haben und
dass auch sie eine unsterbliche Seele besitzen.
Wir zogen dann gemeinsam zum Langendorfer Park los.
Dort stand ein mächtiger Baumhüter, eine sehr alte Pappel, mit vielen Gesichtern in Ihrer Rinde.
Zuerst bauten wir einen Altar für den Hüter, mit einem Steinkreis, Federn,
einen Redestab und vielen Räucherstäbchen.
Wir hatten für die Kinder farbige Sticks mit Tabakopfern vorbereitet,
welche sie rund um den Altar in die Erde steckten.
Als verbindende Gabe für den Baumgeist.
Dann verteilten wir an alle Kinder und Erwachsene Trommeln, Rasseln und Klopfstäbe.
Wir umkreisten den Baum in mehreren Runden, alle klopften,
trommelten und rasselten um den Hüter,
um auf uns Aufmerksam zu machen.
Dann ging jedes Kind und jeder Erwachsene einzeln mit dem
Redestab zum Baum und gab ihm ein paar Gebete und
Wünsche mit auf den Weg.
Dann verabschiedeten wir uns von dem Baum.
Es war wunderschön zu sehen, wie die Kinder völlig unbekümmert,
noch ungeformt im Denken und Handeln agierten.
Eine Zeremonie des Lebens und der kindlichen Kraft.
Am Abend kamen wir noch mal im Tipi zusammen und holten eine gemeinsame Botschaft von den Steingeistern zu den Kindern.
Ein wirklich wunderschöner Tag, den ich dort im Solawi Camp erfahren durfte.
Vielen Dank noch mal an alle Helfer, Pädagogen und Eltern, die dieses Camp mit ihrer
Einsatzbereitschaft überhaupt erst ermöglicht haben.
Und vor allem danke an die Kinder, welche dieses Camp mit Leben erfüllt haben.
Heiko