Der Fluss des Lebens
All zu oft überfallen uns Sorgen und Ängste die eigene Zukunft betreffend und nicht selten klammern wir uns
an etwas fest, um etwas zu erreichen oder eine scheinbare Sicherheit zu waren.
Sorgen, Ängste und Vorstellungen halten uns davon ab im Hier und Jetzt zu sein.
Blicke ich zurück auf mein bisheriges Leben und betrachte dabei die wirklich wichtigen Ereignisse und Entwicklungen,
fällt mir auf, dass diese eigentlich ohne großes Zutun meinerseits von statten gingen.
Nie war es ein Kampf, ein zwanghaftes darum bemühen, es fiel mir scheinbar zu.
Das was ich unbedingt haben wollte oder zu erreichen suchte, schien sich immer
weiter zu entfernen, je mehr ich mich darum bemühte.
Es schien als würden mir ständig Steine in den Weg gelegt werden und wenn ich es schaffte etwas zu erzwingen,
stellte sich dies im Nachhinein als unbrauchbar oder gar Fehlentscheidung heraus.
Es ist als würde ich gegen einen Strom rudern und mich dabei erschöpfen, mehr noch, ich brachte durch
meine ungestümen Ruderschläge den Fluss des Lebens in Unruhe.
Mut zum loslassen
Erst als ich begriff und den Mut fasste vertrauensvoll los zu lassen,
beruhigte sich alles und ich schwenkte mich ein.
Das war der Fluss des Lebens.
Dieser Fluss fließt unaufhörlich, mit der Gewissheit sein Ziel zu erreichen und ich brauche mich einfach nur
seiner Weisheit hinzugeben um mit seiner Hilfe an mein Ziel zu gelangen und endlich ankommen.
Das Bild, welches wir von uns selbst haben, spielt in dieser Hinsicht auch eine große Rolle.
Oft begegne ich Menschen, die unglaubliche Konstrukte für das was sie gerne sein und
welche Rolle sie im Leben vertreten möchten.
Sie belügen nicht nur die Menschen um sich herum, sondern auch sich selbst.
Das Wichtigste aber, ist die Erkenntnis, dass der Fluss des Lebens viele Schätze
für UNS und nicht für unser „Alter-Ego“ bereit hält.
Wir können diese leicht übersehen, wenn wir glauben eigentlich jemand anderes zu sein.
Sich selbst zu erkennen, zu leben braucht häufig viel Mut.
Doch wenn wir es angehen, ist der Lohn unser Leben.
Dieses unser Leben leben zu dürfen und nicht das eines anderen.
Dann sind wir öfters im Hier und Jetzt, offen für die Botschaften und Gaben, die uns der Fluss des Lebens bringt.
Vertrauen in das Sein
Je mehr ich das eigene Vertrauen in das Leben selbst wahrnehmen konnte,
um so klarer zeigte sich mit der Zeit auch seine Fließrichtung und was auf mich zukommt.
Unser Vertrauen in das Leben ist da, es muss nicht erst aufgebaut werden.
Manchmal ist es verschüttet, verdreckt, doch wenn ich im Vertrauen handelte
(oder auch nicht handelte) wurde dieses nie enttäuscht.
Sicher, nicht immer entspricht das, was da in unser Leben tritt, unseren Wünschen oder Sehnsüchten.
Doch war es, in meinem Fall jedenfalls, immer das Beste für mich.
Letztlich ist es mit dem Vertrauen wie mit der Liebe, es mehrt sich, je mehr wir es tun.
Es gibt keinen Sack voll Liebe, die wir nach eigenem Gutdünken an Verdiente verteilen,
bis unser Kontingent an Liebe erschöpft ist.
Je mehr wir Lieben um so mehr Liebe haben wir zu geben.
Schamanen werden in der Arbeit mit ihren Geistern (Krafttier und Lehrer) gereinigt,
geschmiedet in den Feuern der Anderswelt und vervollkommnet.
Doch lohnt es immer aufmerksam zu sein, nochmals nachzufragen und an sich selbst zu arbeiten.