Krafttier -
Schutzgeist, Ratgeber und Weggefährte des Schamanen
Das Krafttier, Ratgeber und Weggefährte des Schamanen - begleitet uns vom Tag unserer Geburt.
Die meisten kennen die Idee des Schutzengels.
Auch dieser begleitet uns von Geburt an und erfüllt die gleichen Eigenschaften wie das Krafttier.
Ich persönlich schließe den Schutzengel nicht aus, bevorzuge aber die Bezeichnung Krafttier,
da meine und die Kinder meiner Bekannten ausschließlich von Tieren berichteten,
wenn man sie nach imaginären Spielgefährten oder Besuchern in ihren Träumen gefragt hat.
Das Krafttier ist Geist und bei der Kommunikation mit diesem spricht Geist mit Geist,
wobei der eine einen Körper bewohnt und der andere nicht.
So gesehen sind die Krafttiere Geister, die wir vielleicht schon kannten, bevor wir diesen Körper bezogen haben.
Wie wichtig ist die Begleitung durch einen Schutzgeist
Viele Kulturen glauben das ein Kind das Kindesalter, ohne diesen Schutzgeist, nicht überlebt.
Aus schamanischer Sicht ist diese Aussage richtig, da Krankheit nur entstehen kann
wenn unser Energiesystem Lücken aufweist, wenn es unvollständig ist.
Ähnlich wie bei unserem Gemüsegarten, eine Lücke im Zaun lässt die Räuber rein.
Wir werden unvollständig in diese Welt geboren.
Die Schädelplatten müssen zusammenwachsen, Synapsen bilden sich, die Thymusdrüse bildet sich usw..
Diese „Unvollständigkeit“ spiegelt sich in unserem Energiesystem, auch dieses ist unvollständig.
Die positive Kraft des Schutzgeistes , vervollständigt unser Energiesystem.
Tatsächlich ist es so, dass der Verlust seines Krafttieres beim Kind zu schwerer Krankheit führen kann,
während eine Erwachsener „nur“ über ständige Müdigkeit und
ein mühseliges Leben (voller Stolpersteine und Missgeschicke) klagt.
Kontakt und Austausch mit dem Krafttier
Nicht nur der Schamane, jeder Mensch hat natürlicherweise ein Krafttier an seiner Seite.
Es gibt Ausnahmen wo es zum Verlust desselben gekommen ist,
natürlicherweise gehört diese Verbindung aber zum Mensch-Sein.
Egal ob es einen bewussten Kontakt zu unserem Schutzgeist besteht oder nicht.
Nicht nur Schamanen pflegen einen bewussten Kontakt zu den Geistern.
In den Stammeskulturen anderswo in Raum und Zeit, also auch hierzulande in der Vergangenheit,
besitzt oftmals jeder Hof, jedes Haus seine eigenen "heiligen Stätten", wo sie gerufen und befragt werden.
Jede Mutter, jede Frau, jeder Vater und Mann haben ihre Helfer, die ihnen Rat geben um dem Hof Segen, den Lebenden Heil zu geben,
seine Familie zu ernähren, Acker und Jagd zu segnen und den Hof zu beschützen.
Viele denen dieser Kontakt im Laufe des Lebens verloren ging haben beim ersten Wiedersehen mit
den Geistern die starke Empfindung zu Hause angekommen zu sein und alte Bekannte wieder zu sehen.
Auch ich habe das Gefühl, die mir zur Seite stehenden schon länger als ein Leben zu kennen.
Der Schamane hat sein Leben dem Umgang mit den Geistern und Krafttieren gewidmet.
Aus diesem Grund lebt der Schamane nicht selten, etwas Abseits von den anderen.
An Orten der Kraft oder dem Heiligtum des Stammes, eben dort wo die Geister zahlreich sind.
Die Gegenwart der Krafttiere bereichern das Leben.
Der bewusste Umgang mit unseren Verbündeten verleiht unserem Dasein Tiefe und Bewusstheit.
Ihre Aufgabe uns zu unterstützen, unsere Entfaltung voranzutreiben greift direkter.
Wir sind zudem nie alleine mit unseren Ängsten, Sorgen und Wünschen,
haben wir doch immer vertrauensvolle und liebevolle Geister an unserer Seite.
Ihnen können wir alles anvertrauen und auf Unterstützung und Trost hoffen.
Doch sind die Geister keine Wunscherfüller und nicht selten führen Sie uns in dunkle Täler, wenn es unserer "Menschwerdung" und unserer Entwicklung hilft.
Welcher Art kann ein Krafttier sein?
Die wohl populärsten Tierarten, die uns zum Thema Krafttier einfallen, sind sicher Bär, Wolf, Delfin, Tiger, Adler und ähnliche.
Doch erscheinen natürlich auch alle anderen Tierarten. Die Kuh, zum Beispiel, wird selten bis gar nicht gewünscht.
Obwohl die Kuh ein sehr Kraftvollen und viel verehrtes Tier ist.
Schon in der Hallstattzeit galt sie als heilig und wird auch heute noch, zum Beispiel, in Indien verehrt.
Sie gilt als die große Geberin, eine Eigenschaft die auch viele Menschen von sich kennen.
Auch die nordische Entstehungsgeschichte kennt die Kuh als Ernährerin der ersten Riesen,
welche später dann die Götter hervorbrachten.
Sie nannten sie die kosmische Kuh "Audumla".
Heute versorgt uns die Kuh mit Milch, Leder, Fleisch und Dünger, wofür ich Ihr täglich dankbar bin
und Sie für Ihre kraftvollen Eigenschaften bewundere.
Zu den uns bekannten Tieren, kennen wir als schamanisches Krafttier auch Mischwesen,
wie den Greif (Adler/ Löwe) oder den Basilisk (Schlange/ Hahn).
Aber auch alle möglichen anderen Verbindungen, die letzten Endes verschiedene Kräfte in sich vereinen.
Fabelwesen, wie Drache und Einhorn sind ebenfalls als mögliche Krafttiere bekannt. Ihre Kraft zu deuten braucht Zeit und aufmerksames Beobachten bei der Zusammenarbeit.
Gutes und schlechtes Krafttier
Wie sicher jeder merkt, gibt es also keine guten oder schlechten Krafttiere.
Alle haben eine besondere Kraft, eine Kraft die für uns wichtig zu sein scheint, da sie zu uns gekommen ist.
Es gibt persönliche Krafttiere und welche für besondere Aufgaben.
Ein großer und kräftiger Seminarteilnehmer hat mal zu mir gesagt:
"Ich bekomme bestimmt einen Bären oder einen Stier als schamanisches Krafttier ".
Was er bekommen hatte war ein Kanarienvogel.
Später, auf einem Seminar für fortgeschrittene, erklärte er mir dann:
"Weist du, die Kraft des Bären hatte ich bereits aber die Sanftheit des Kanarienvogels fehlte mir noch".