Schamanismus e.V. -
Forschungsreise Sardinien
Im Jahr 2013 ging die Forschungsreise unseres Vereins auf eine, im geschichtlichen Sinne, sehr alte Insel.
Sardinien liegt unterhalb von Korsika und bildet mit einigen vorgelagerten Inseln
die gleichnamige autonome Region Italiens.
Wir sind wegen der zahlreichen Hinterlassenschaften aus der Steinzeit und Bronzezeit nach Sardinien.
Überhaupt hat die Insel viel zu bieten, was vorgeschichtliche Denkmäler betrifft.
Die Nuragi
Außer den steinzeitlichen Gräberstätten fanden wir auf dieser Forschungsreise viele sogenannte Nuragie,für die Sardinien bekannt ist.
Laut Aussage des Führers einer solchen Nuragi, bauten die Sarden diese schon,
als die Menschen auf dem Festland noch in Höhlen lebten.
Obschon die Nuragi sehr interessant sind und sich viele Geheimnisse um sie ranken, speziell wenn es um
die Fragen geht, warum diese derart wehrhaft, zu dieser Zeit und in so großer Zahl errichtet wurden,
zog es uns doch mehr zu den noch älteren Plätzen aus der Steinzeit.
Was die Bronzezeit betrifft gibt es zum Ende dieses Berichtes noch einen sehr besonderen Ort mit dem Namen
„Santa Christina“, welcher mich über die Maßen beeindruckt hat.
Aber dazu später mehr.
Kraftvolle Orte
Versuche ich mich mit einem Platz vertraut zu machen, schaue ich mir diesen an,
so wie es all die anderen Besucher auch tun.
Dann versuche ich mich einzustimmen, den Ort und die Art, wie mein Innerstes darauf reagiert, zu erfühlen.
Dabei lass ich mich auf eine verspielte Art treiben, folge meiner Intuition,
ohne mir dessen bewusst zu sein oder es zu planen.
Einmal singe ich, später finde ich mich auf dem Boden liegend oder an einer Felswand kletternd.
Was ich auch immer tue, gibt es mir mehr Informationen über die Art, wie der Ort auf mich wirkt.
Weckt er meine Abenteuerlust, lässt er mich spielen, zeichne ich verträumt irgendwelche Muster in den Sand,
pusht er mich oder macht er mich müde?
Da ich selbst eigentlich nur schamanisch Reise, um etwas für andere zu tun, lasse ich hier Informationen,
die andere unserer Gruppen auf diese Art erhalten haben, einfließen.
Die Fähigkeit unserer Vorfahren aus der lang zurückliegenden Vergangenheit, den richtigen Ort
für ein Vorhaben zu finden, sticht bei allen unserer Besuchen heraus.
Wobei wir dabei unseren gemachten Erfahrungen ruhig trauen dürfen, da wir häufig erst nach
unserem Besuch erfuhren, welcher Art ein Ort gewesen ist.
Oft waren wir uns überhaupt nicht bewusst, dass es überhaupt ein „Ort“ in diesem Sinne gewesen ist und
erst im Nachhinein erfahren, das früher schon Menschen dort waren und der Platz eine Funktion innehatte.
Sicher eine gute Eigenschaft, da es ja Orte gibt auf denen sensiblere Menschen ein Unwohlsein verspüren oder Orte,
die dort lebende Menschen generell krank machen.
Sehr interessant war natürlich auch das, was wir an Einblicken in das damalige Leben haben durften.
Mit Schamanen oder heiligen Männern hatte der Schamanismus e.V. auf Sardinien,
weder im alltäglichen, noch im nichtalltäglichen Aspekt Kontakt.
Die Menschen
Die Menschen hatten scheinbar viel mehr Zeit für Muße, Handwerk, Kunst und die eigene Entwicklung.
Anfänglich hat mich das sehr erstaunt, da in entsprechenden Dokumentationen immer auf die Härte des Lebens
in den alten Zeiten hingewiesen wird (und wie gut wir es doch heute haben).
Ist ja auch kaum zu glauben, dass es uns nicht besser gehen sollte,
bei all dem was wir entwickelten und erfanden um es leichter zu haben.
Allerdings musste in diesen Zeiten scheinbar niemand acht Stunden/ täglich arbeiten
um sich dann noch weitere zwei Stunden, nach Feierabend, mit dem Aufräumen, der Nahrungsbeschaffung (Einkaufen),
angefallenen Reparaturen, dem Mähen des Rasens, den ausstehenden Rechnungen,
der Steuererklärung oder einem Nebenjob zu plagen.
Da bleibt wenig Zeit für Muße, Selbstfindung, Kreativität etc..
Ich kenne viele, die kaum noch Zeit für die eigenen Kinder haben.
Da fragte und frage ich mich. welchen Einfluss unsere Art zu leben auf unser aller Zukunft haben wird.
Dabei geht es nicht um Gedanken über Wohlstand und Bequemlichkeit (höchstens in der Rolle als Verursacher).
Diese beiden gehören zu den offensichtlichsten Illusionen.
Viel mehr richten sich diese Gedanken an das Mensch-Sein an sich.
Eigenschaften wie Kreativität, Liebe, Gesundheit, Widerstandskraft, Hilfsbereitschaft,
Toleranz, Intelligenz und Transzendenz.
Interessanterweise finden sich diese Eigenschaften häufig in weniger fortschrittlichen und wohlhabenden Gegenden.
Grund genug auch dort tiefer zu forschen und nach neuen Wegen zu schauen.
Wenn wir während einer schamanischen Reise oder einer Vision, Szenen der damaligen Zeit erleben dürfen
ist es immer sehr berührend zu erleben mit welcher Freundlichkeit, welch kindlicher Unbekümmertheit
miteinander umgegangen wurde.
Was nicht heißen soll, dass es keine Konflikte gab.
Natürlich gab es die, so wie es Sturm und Gewitter gibt.
Achtsamkeit und Spiritualität im Alltag
Auch war immer eine besondere Achtsamkeit zu spüren, zu beobachten.
Heutzutage kann eine solche Achtsamkeit beobachtet werden, wenn Menschen mit etwas,
ihnen heiligem, zu tun haben oder mit Babys spielen.
Mir kam später die Erkenntnis, dass scheinbar alles im Leben „spirituell“ war,
es gab keine Trennung zwischen Alltag und Spiritualität.
Sei es das Kneten des Brotteiges, das Gespräch mit jemand anderem, das Sein mit den Kindern,
die Jagd, das Sammeln von Nahrung etc., es wurde nicht „erledigt“, sondern ganz aufmerksam erlebt.
Da war mehr als nur das Tun mit den Händen, eher eine Verschmelzung mit dem Augenblick.
Eine andere Bewusstheit.
Wir schaffen es, selbst spirituelle Augenblicke zu etwas Alltäglichem zu machen.
Dabei sollten wir besser den Alltag zu etwas Spirituellem machen.
Santa Christina
In der damaligen Zeit wurde von wenig Menschen enormes geschaffen.Santa Christina ist da nur ein weiteres Beispiel unter vielen, welches uns auf unserer Forschungsreise gezeigt wurde.
Zur unterirdischen Quelle führen 25 mit höchster Präzision angefertigte Basaltstufen
hinunter in den tholosartigen Brunnenschacht.
Wie an anderen Quellen und Gewässern der Insel wurden auch in Santa Cristina
zahlreiche geopferte Bronzestatuetten gefunden.
Die Figuren stellen Göttinnen und Götter, Menschen in ihrer typischen Bekleidung, aber vor allem Krieger dar.
Einige Astronomen haben daneben in einer aufwendig angelegten Forschungsarbeit dokumentieren können,
dass sich der Mond alle 18 Jahre und 6 Monate Ende Dezember / Anfang Januar
im Quellwasser des heiligen Brunnens spiegelt.
So wie auch bei der Sonne, der Aufgangsort am Horizont, zwischen einem nördlichsten und einem südlichsten Punkt
hin und her schwankt, vollzieht der Mond diesen Zyklus im Laufe von 18,61 Jahren.
Dieser Zyklus führt auch zu den Mondwenden.
Der Zeitpunkt (zuletzt im Jahr 2006), an dem diese Punkte am weitesten auseinanderliegen,
heißt große Mondwende, der des geringsten Abstandes kleine Mondwende.
In der frühzeitlichen Astronomie spielten diese Mondwenden eine wichtige Rolle.
Wie wir heute wissen ist Wasser ein erstaunlicher Informationsträger.
Welche Wirkung diese Heiligtümer und der Umgang mit ihnen auf die Menschen und
ihr Leben hatten kann nur erfahren werden.
Wir können aber aus verschiedenen schamanischen Arbeiten und deren Wirkung schon
im Vornherein ein Gefühl dafür bekommen.
Denken wir nur an das Wasser in Verbindung mit dem Ort, an dem die Seelen auf die
Erde finden (Frau Holle – Seen, Storch – als Überbringer der Babys etc..), an die Veränderung des Wassers
bei dessen Segnung (schamanische Extraktion).