Fragen und Antworten
Schamanismus – was ist das?
Schamanismus ist die älteste und weltweit verbreitetste Methode um Heilung und Unterstützung zu erfahren.
Der „Schamane“ tritt dabei, mittels eines veränderten Bewusstseinszustandes,
in Kontakt mit seinen verbündeten Hilfs- und Schutz-Geistern.
Weltweit verbreitet, finden sich schamanische Spuren in allen Religionen und Gesellschaften.
Sie reichen bis zu 40.000 Jahre zurück in die Steinzeit.
Älter als alle Religionen, haben sich Schamanismus und Schamanen bis heute gehalten und
finden gerade in der heutigen Zeit, bei der Suche nach Alternativen, großes Interesse.
Wie wird man Schamane?
Grundvoraussetzung für einen Schamanen ist der bewusste Umgang mit seinen Geistern.
Dazu muss er fähig sein willentlich seinen Bewusstseinszustand zu verändern um eine Brücke zwischen
unsichtbarer und sichtbarer Realität zu schlagen.
So wird der Schamane meist von seinen Geistern initiiert, von ihnen berufen.
Dies geschieht meist durch eine große Krise, im Leben des Auserwählten.
Er wird von einer schweren Erkrankung befallen und begegnet seinen Geistern im Fieber.
Vielleicht führten Hunger und Durst zu einem veränderten Zustand, in dem er seinen Geistern begegnet.
Oder ein Unfall, mit Nah-Tod-Erfahrung, ließ ihn seine Geister sehen.
Dies sind nur Beispiele.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten für eine Krise, die zu einem Kontakt mit den Geistern führen kann.
Häufig ist es auch eine Berufung durch „inneren Drang“, der den Suchenden zu anderen Schamanen führt,
um von diesen initiiert zu werden.
Nicht selten finden sich auch vorgeburtliche Berufungen,
die an Hand von „Besonderheiten“ beim Kind entdeckt werden.
Was tut ein Schamane?
Der Schamane ist Grenzgänger, Wanderer und Vermittler zwischen den Welten.
Seine Hauptaufgaben sind das heilen und das beraten.
Zu seinen Aufgaben zählen aber noch die des Geschichtenerzählers, des Geburtshelfers,
des Zeremonienmeisters, des Propheten und die Sterbebegleitung.
Welche Aufgabe haben Rituale und Zeremonien?
Rituale und Zeremonien dienen nicht nur dem sozialen Gefüge.
Viel wichtiger sind ihre bekannt und bewusst machenden Funktionen.
Meist finden Veränderungen im stillen oder nur im inneren statt.
Das führt dazu, dass diese Veränderung nur einem kleinen Teil unseres Wesens bewusst wird.
Dadurch haben andere Teile im Menschen einen Verlust oder Ähnliches nicht verinnerlicht und
tragen diese über Jahre oder gar Jahrzehnte mit sich herum.
Rituelle Übergänge führen dazu, dass solche Veränderungen nicht nur unserem Wesen,
als ganzes bewusst werden. Sie machen es auch allen anderen,
die es wissen müssen, bekannt (Geister, Familie, Gesellschaft).
Was ist eine schamanische Reise?
Die schamanische Kosmologie kennt meist drei Welten, welche sich
zusätzlich in mehrere Ebenen gliedern.
Die Bezeichnung dieser Welten ergibt sich durch deren Eigenschaften,
durch die sich dort befindenden Wesenheiten und/oder einfach deren Lage.
Häufig werden diese als die „Untere- , die Mittlere- und die Obere-Welt“ bezeichnet.
Der Schamane begibt sich bei der schamanischen Reise willentlich in einen anderen
Bewusstseinszustand um mit seiner Seele in diese Welten zu reisen.
So wie die Seele des Menschen, nach seinem Tod, den Körper verlässt,
um in die jenseitige Welt zu reisen.
Auf diesen Reisen versucht der Schamane, mit Unterstützung durch seine Geister,
Problemlösungen, verloren gegangenes und Heilung zu finden.
Wissenswertes zu Krafttier und Geistern?
Die Geister sind die gleichberechtigten Helfer des Schamanen.
Die Verbindung zwischen Mensch und Spirit gehört zum Menschsein.
Die Geister oder der Schutzgeist (nord. Fylgja) begleiten den Menschen von Geburt an.
Sie erscheinen ihm oft in der Kindheit. Meist in den Träumen, aber auch als unsichtbarer Spielgefährte.
Am häufigsten treten diese in Tiergestalt auf, weshalb sie als „Krafttier“ bezeichnet werden.
Nicht selten gibt die Art des Tieres Auskunft über bestimmte, für die betreffende Person wichtige, Wesenszüge.
Auf Grund der vielfältigen und anspruchsvollen Aufgaben,
wird der Schamane von vielen Krafttieren begleitet und unterstützt.
Gibt es eine Ausbildung zum Schamanen?
Eine Ausbildung zum Schamanen kann es eigentlich nicht geben,
da seine Fähigkeiten nicht alleine von ihm abhängig sind.
Ein Teil seiner Kraft kommt aus ihm selbst, ein anderer von seinen Geistern und
der dritte von seiner Verbindung zu diesen.
Nachdem der Kontakt zu den Geistern hergestellt wurde, wird die Ausbildung durch
die Geister in Zusammenarbeit mit dem Menschen bestimmt.